Brasilien I Architektur I Mitautor AWM
República Federativa do Brasil Föderative Republik Brasilien | |||||
| |||||
Wahlspruch: Ordem e Progresso (Port. für „Ordnung und Fortschritt“) | |||||
Amtssprache | Portugiesisch | ||||
Hauptstadt | Brasília | ||||
Staatsform | Präsidiale Bundesrepublik | ||||
Staatsoberhaupt und Regierungschef | Präsidentin Dilma Rousseff | ||||
Fläche | 8.514.215 km² | ||||
Einwohnerzahl | 195 Mio. (Volkszählung 2010) | ||||
Bevölkerungsdichte | 22,4 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt | 2009 | ||||
Human Development Index | 0.699 [1] (73.) (Nov. 2010) | ||||
Währung | Real | ||||
Unabhängigkeit | 1822 erklärt, 1825 von Portugal anerkannt | ||||
Nationalhymne | Hino Nacional Brasileiro | ||||
Zeitzone | UTC-4 Brazil Western Standard Time (BWST) UTC-3 Brazilia Time (BRT) Standardzeit Brazil Western Daylight Time (BWDT) | ||||
Kfz-Kennzeichen | BR | ||||
Internet-TLD | .br | ||||
Telefonvorwahl | +55 | ||||
Brasilien (portugiesisch Brasil, gemäß Lautung des brasilianischen Portugiesisch [bɾaˈziʊ] Aussprache?/i) ist der flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößte Staat der Erde und mit über 195 Millionen Einwohnern[2] der bevölkerungsreichste Südamerikas. Er nimmt 47 Prozent des Kontinents ein und grenzt (von Nordosten gegen den Uhrzeigersinn gesehen) an Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien, Paraguay, Argentinien, Uruguay und den Atlantik. Brasilien hat so mit jedem südamerikanischen Land außer Chile und Ecuador eine gemeinsame Grenze.
Der Name Brasilien geht auf den portugiesischen Namen Pau-brasil des Brasilholz-Baumes (Caesalpinia echinata) zurück. Brasa bedeutet im Portugiesischen „Glut“ und „glühende Kohlen“; das Adjektiv brasil („glutartig“) bezieht sich auf die Farbe des Holzes, das, wenn geschnitten, rot leuchtet und in Europa zum Färben von Stoffen benutzt wurde. Diese heute vom Aussterben bedrohte Baumart war zur Zeit der frühen Kolonisation in den Wäldern der brasilianischen Atlantikküste weit verbreitet und lieferte ein wichtiges Ausfuhrprodukt der Region.
Inhaltsverzeichnis[Verbergen] |
Brasiliens Landschaft ist von ausgedehnten Regenwäldern des Amazonas-Tieflands im Norden und Hochebenen, Hügeln und Gebirgen im Süden geprägt. Während die landwirtschaftliche Basis des Landes im Süden und in den Savannengebieten des Mittelwestens (Cerrado) liegt, lebt der Großteil der Bevölkerung in der Nähe der Atlantikküste, wo sich auch fast alle Großstädte befinden.
Brasilien hat zehn Nachbarstaaten. Es grenzt (von Nordosten gegen den Uhrzeigersinn gesehen) an Französisch-Guayana mit (730 km), Suriname mit (593 km), Guyana mit (1.298 km), Venezuela mit (1.819 km), Kolumbien mit (1.645 km), Peru mit (2.995 km), Bolivien mit (3.400 km), Paraguay mit (1.290 km), Argentinien mit (1.132 km) und Uruguay mit (985 km). Die gesamte Grenzlänge beträgt 15.887 km und ist damit nach der Volksrepublik China und Russland die drittlängste Landgrenze der Erde.
Im Amazonasbecken herrschen die primitiven Indianerhütten vor, in anderen Bundesstaaten, zum Beispiel Minas Gerais, sind dagegen prachtvolle und historische Städte, erbaut im Barock, und ebenso prachtvoll dekorierte Kirchen zu finden (Ouro Preto, Mariana, Congonhas). Kolonialarchitektur bestimmt in einigen Küstenstädten des Nordosten noch das Bild (Olinda). Die größten Architekten des Landes Oscar Niemeyer, der als Wegbereiter der brasilianischen Architektur gilt, sein früherer Dozent Lúcio Costa und Roberto Burle Marx gestalteten gemeinsam den schönsten brasilianischen Wohnpark „Pampulha“ in Belo Horizonte. Der damalige Initiator war der spätere Präsident Juscelino Kubitschek, der in einer seiner ersten Amtshandlungen als mächtigster Mann im Staat das dreiköpfige Team erneut zusammenrief, um das Projekt Brasília zu beschließen. Denn die Hauptstadt Brasília ist Höhepunkt brasilianischer Architektur, sie wurde erst in den 1960er Jahren errichtet und unterliegt einem genauen Plan. Nach einer Ausschreibung, bei der der Sieger mit Lúcio Costa schon vorher feststand, plante Costa den Aufbau der Stadt, Niemeyer war wie schon in Pampulha für die meisten Gebäude zuständig und Burle Marx entwarf Plätze und Parks. Brasília ist heute berühmt für modernistische Gebäude. Zu den Meisterwerken der brasilianischen Moderne gehören auch die Bauwerke Paulo Mendes da Rocha, der 2006 den Pritzker-Preis erhielt, und in den Jahrzehnten ab 1954 das Bild der Metropole São Paulo durch den Club Athletico Paulistano (1958), die Kapelle von Sankt Peter in Campos de Jordão, Brasilien (1987) und das Museu Brasileiro de Escultura - Brasilianisches Skulpturenmuseum in São Paulo (1988) formten. Diesen durch streng geometrischen Betonbauten geprägten Avantgarde-Stil bezeichnet man unzutreffend als "brasilianischer Brutalismus".